Charlotte Schmitz
Bildquelle: Aus der Serie Balat, 2012-24 © Charlotte Schmitz
Der Istanbuler Stadtteil Balat besitzt mit seinen engen Gassen und den pastellfarben gestrichenen Holzhäusern ein ganz eigenes Flair. Einst Zentrum der jüdischen Gemeinde, lebten im Istanbuler Stadtteil Balat später vor allem Türken, Armenier und Griechen. Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts kamen kurdische Familien, Roma-Gemeinschaften und viele andere im Zuge innerer Migration nach Balat und bereicherten die kulturelle Vielfalt.
Mit der Ausstellung Balat, die vom 11. November 2025 bis zum 19. Januar 2026 bei Fotografiska Berlin im Rahmen des Emerging Berlin Talentprogramms zu sehen ist, lädt die Fotografin Charlotte Schmitz Besucher*innen ein, in das Leben dieses Viertels einzutauchen.
Schmitz war 24 Jahre alt, als sie 2012 erstmals nach Istanbul reiste. Sie verliebte sich in Balat – und begann zu fotografieren. Eine flüchtige Begegnung in einem Café stellte dabei entscheidende Weichen: Ein Vater, der einst in Berlin Gastarbeiter war, zeigte Schmitz Fotos seiner Töchter, lud sie in sein Haus ein. Sie und die Familie waren sich auf Anhieb sympathisch.
Ein halbes Jahr später kehrte sie zurück, mit ausgedruckten Bildern im Gepäck. Das was der Beginn dieses Langzeitprojekts, und vieler Freundschaften die im Mittelpunkt der Arbeit von Charlotte Schmitz stehen. Welche dabei keine Dokumentation des Verschwindens oder der Gentrifizierung darstellt, sondern eine Chronik gelebter Gemeinschaft.